Schuharten: Welsches Schuhdesign passt zu mir?
Im Beitrag „Fünf Verschlussarten für Schuhe vorgestellt“ (https://schuhschule.de/2020/05/24/fuenf-schuh-verschluesse-vorgestellt/) ging es mir darum Schuhverschlüsse mit ihren Vor- und Nachteilen bekannt zu machen.
In diesem Artikel soll es nun um Schuharten bzw. Schaftschnittarten gehen. Für alle die nicht wissen was ein Schaft ist, bei einem Schaft handelt es sich um das miteinander vernähte Futter und Oberleder eines Schuhs.
Der Schaftschnitt ist die Art wie der Schaft ausgestaltet ist. Normalerweise wird der Schaftschnitt von den meisten Menschen eher modisch wahrgenommen. Es handelt sich also um einen großen Teil des Schuhdesigns. Zum Beispiel ist der Schuh eher sportlich oder elegant usw. Im Grunde gibt es auf dem Markt hauptsächlich 3-4 verschiedene Schaftschnittarten. Diese Schnitte haben neben ihren modischen Merkmalen auch Vor- und Nachteile im Bezug auf Komfort und Handhabung.
Ich werde hier die vier häufigsten Typen vorstellen und die verschiedenen Aspekte erörtern.
Schaftschnitt eins: der „Derbyschnitt“
Der Derbyschnitt ist weit verbreitet. Besonders häufig kommt diese Schnittform bei elegantem Schuhwerk zum Einsatz.
Das liegt sicherlich nicht zuletzt daran, dass die Schuhspitze bei diesem Schnitt besonders betont werden kann und zum Beispiel edle Materialien hervorragend zur Geltung kommen. Die Passform ist je nach Ausgestaltung mal gut mal weniger gut. Das liegt daran, dass sich der Derbyschnitt auf voller Laschenbreite öffnen lässt. Ist die Lasche oder Zunge also schmal gehalten, ist auch der Einstieg entsprechend kleiner. Hier kann es also beim Einschlupf schonmal zu Schwierigkeiten kommen. Vom Derbyschnitt gibt es noch zahlreiche Varianten, die sich aber im Wesentlichen nur geringfügig unterscheiden. Eine Ausnahme bildet meiner Meinung nach der „sportliche Derby“.
Schaftschnitt Zwei: der „Sportliche Derby“
Diese Derbyschnittvariante findet sich besonders klassisch an älteren Schlittschuhen. Mittlerweile sind diverse Freizeitschuhe so ausgestaltet.
Der große Vorteil dieser Schnittform ist die weite Öffnungsmöglichkeit.
Was diesen Schnitt besonders für Menschen mit kräftigen bzw. stark schwellenden Füßen interressant macht. Als Halbschuh mit Klettverschluss lässt sich diese Art des Schuhdesigns leicht an- und ausziehen.
In Kombination mit einer Schnürung kann der Fuß sehr individuell fixiert werden.
Aufgrund der weit nach vorn gezogenen Quartiere können die Nähte und Kanten manchmal im Bereich des Großzehengrundgelenks drücken. Das ist besonders bei Füßen mit starker Ballenbildung relevant.
Schaftschnitt drei: der „U-Schnitt“ (Ringsteilschuh)(Haferlschuh)
Den U-Schnitt findet ihr besonders bei sportlichem Schuhwerk. Seinen Namen verdankt dieser Schnitt seiner U-förmigen Öffnung.
Diese Machart zeichnet sich dadurch aus, dass der Schaft theoretisch nur aus einem Stück Material gefertigt werden kann. Daraus ergibt sich, dass wenige Kanten durch Materialübergänge entstehen. Was sinnvoll sein kann, z.B. für Fußballschuhe um eine gute Ballkontrolle zu ermöglichen. Auch für Menschen mit druckempfindlichen Füßen könnte dieses Schuhdesign interessant sein, da insbesondere der Ballenbereich meist ohne störende Material Kanten oder Nähte gearbeitet ist.
Schaftschnitt vier: der „Blattschnitt“
Der Blattschnitt kommt etwas seltener vor. Er wird meiner Meinung nach eher für elegantes Schuhwerk genutzt. In seiner Erscheinung ähnelt er dem Derbyschnitt. Beim Blattschnitt gibt es Aufgrund seiner Konstruktion nur wenig Spielraum beim Einstieg und Verschließen. Darum ist er meiner Meinung nach nicht so gut für Füße mit hohem Spann geeignet. Auch Menschen mit eingeschränkter Beweglichkeit könnten Schwierigkeiten haben, einen Schuh mit Blattschnitt anzuziehen.
Fazit:
Der Schaftschnitt eines Schuhs trägt maßgeblich dazu bei, wie wir diesen wahrnehmen. Darüber hinaus bietet jeder Schaftschnitt Eigenheiten, die über die modischen Aspekte hinausgehen. Es sind eben diese Eigenschaften, die manchmal dazu beitragen, ob ein Schuh zu seinem Träger passt oder nicht.